Als der emotionale Feiertag in Freiburg am Samstagabend seinen Höhepunkt erreichte, bewies Christian Streich mal wieder seine menschliche Grösse. Auf der Ehrenrunde wollte ihm ein aufs Feld stürmender Fan ganz nahe sein, wurde aber dabei von einem Ordner rüde abgegrätscht. Streich half dem in Tränen aufgelösten jungen Anhänger liebevoll auf, lag sich sekundenlang mit ihm in den Armen.
Bescheiden wie eh und je
Diese Szene war aber nur ein Highlight einer emotionalen Abschiedsparty – auch wenn Streich all die Plakate, Geschenke, Gesänge und T-Shirts nicht überbewerten wollte. «Die Leute haben freundlicherweise applaudiert und ich habe ihnen applaudiert, weil sie auch toll sind», sagte Streich nach dem 1:1 gegen den 1. FC Heidenheim in gewohnter Bescheidenheit.
Selbst die Gäste-Anhänger feierten Streich und zogen ein Plakat hoch: «Loyalität und Ehrlichkeit leider eine Seltenheit, mach es gut Christian!»
Kommende Woche bei Union Berlin sagt der 58-Jährige nach zwölfeinhalb Jahren als Cheftrainer und 29 Jahren im Klub endgültig Adieu.